#75 - Interview mit Martin Bergner - Zeiten von Disruption und Digitalisierung
Shownotes
CapricornConnect Podcast – Episode: From Strategy to Transformation: Insights on Leadership & Change
In dieser Episode von CapricornConnect spreche ich mit Martin Bergner – erfahrener Top-Manager, Strategieberater und Transformations-Experte – über die Herausforderungen und Chancen von Führung in Zeiten von Disruption und Digitalisierung.
Martin teilt wertvolle Einblicke, wie Unternehmen erfolgreich Kurs halten können und welche Rolle Führung, Kultur und klare Entscheidungsprozesse dabei spielen.
Key Takeaways aus unserem Gespräch:
- Strategie & Umsetzung: Warum klare Strategie und konsequente Umsetzung über Erfolg oder Misserfolg entscheiden
- Change Management: Wie man Veränderungsprozesse so gestaltet, dass Menschen aktiv mitgenommen werden
- Moderne Führung: Welche Fähigkeiten Führungskräfte heute wirklich brauchen, um in einer dynamischen Welt erfolgreich zu sein
- Resilienz & Offenheit: Warum diese Eigenschaften entscheidend für nachhaltigen Unternehmenserfolg sind
- Ein inspirierendes Gespräch über Leadership, Transformation und das richtige Mindset für die Zukunft.
Transkript anzeigen
00:00:03: Capricorn
00:00:03: Connect.
00:00:04: Mensch, Potential, Technologie.
00:00:08: Heute haben wir einen ganz besonderen Gast, Martin Bergner.
00:00:12: Er ist Managing Director von Paiko Schweiz.
00:00:16: Paiko
00:00:17: mischt gerade
00:00:18: den KI-Markt ziemlich auf.
00:00:20: Sie machen Unternehmen vor allem für die neue Technologie
00:00:24: im KI-Bereich
00:00:25: wieder fit.
00:00:27: Martin, freut mich, dass du da bist.
00:00:29: Herzlichen Dank für die Einladung.
00:00:30: Martin, ihr seid im Moment in einer sehr beschäftigten Phase im Moment.
00:00:36: Ihr seid ja, habt eine Transaktion abgeschlossen, habt neue Partner dazu gewonnen.
00:00:40: Erzähl doch mal, was ist denn so, als passiert in den letzten Wochen
00:00:43: und Monaten?
00:00:43: Ja, es ist eine sehr spannende Zeit für uns.
00:00:46: Also wir als Pico, wir sind die Plattform in the Eye Company.
00:00:49: Wir sind spezialisiert auf Datenplattformen und KI-Lösungen, KI-Lösungen im klassischen KI-Bereich, also alles, was man unter Machine Learning kennt.
00:00:57: und Generative AI, also alles in Agents, GPD, diese ganzen Themen.
00:01:03: Und wir haben in dem Bereich, nachdem sich der Markt verändert, haben wir einen Partner gesucht, der uns da hilft, fit für die Zukunft auch zu sein.
00:01:13: Und wir haben da mit der Cloudflight einen sehr guten Partner gefunden.
00:01:18: Hinter der Cloudflight steht die Partners Group, also es ist einer der größten Finanzinvestoren in der Schweiz.
00:01:22: Also ich bin sehr positiv zu sagen, dass wir jetzt offiziell ein Schweizer Unternehmen sind.
00:01:28: Und die Cloudflight selbst ist spezialisiert auf Software Engineering.
00:01:33: ist ungefähr zehnmal größer als wir, also die Baiko, wir sind jetzt mittlerweile siebzig Kollegen und die Cloud Flight ist rund sechshundert, siebenhundert Engineers und das ist ein Perfect Fit für die Agentic Future sozusagen, also alles was mit Agentic Platforms und diesen Themen auf uns zukommt.
00:01:51: Was verspricht ihr euch denn mit diesem Zusammenschluss, also mit Partners Group auf der einen Seite und der Cloud Flight?
00:01:57: Absolut versprechen wir uns davon, dass wir für die Zukunft da besser aufgestellt sind und dass wir auch Unternehmen da besser unterstützen können.
00:02:04: Warum?
00:02:05: Diese ganzen Themen Agents bringen uns immer näher zu Endnutzern.
00:02:10: Also man kennt sie ja von JetGPT, dass man eben ein Chat-Interface hat, mit dem man interagiert, aber auch Integration in die Software-Architektur und in die Systemlandschaft von Unternehmen.
00:02:22: Aber auch auf der anderen Seite bringt uns das auch näher zu dem Prozess.
00:02:27: in den Unternehmen.
00:02:27: Und da ist Software Engineering ein wichtiger Punkt.
00:02:30: Wir sind zwar auch, was Software Engineering betrifft, ganz gut, aber am Ende des Tages braucht man da schon erfahrene Kollegen.
00:02:38: Und das ist halt die perfekte Synergie eigentlich von der Seite.
00:02:42: Und auch für die Cloudflight, umgekehrt, ist das genau das selbe Thema.
00:02:46: Die sind im Software Engineering sehr, sehr stark, sind sogar bis zu Embedded Software, also Software auf Maschinen oder Geräten unterwegs.
00:02:55: bis hin zu ganz großen Lösungen, umfassenden Lösungen bei Unternehmen.
00:03:00: Und die haben das selber Problem von der anderen Seite, dass sie KI überall reinbringen wollen.
00:03:06: Und da haben sie natürlich auch Erfahrung, aber nicht so gute Erfahrungen wie wir.
00:03:09: Also daher ist die Synergie da sehr, sehr gut.
00:03:12: Jetzt jeder von uns benutzt ja oder jeder private Anbieter-Nutzer benutzt ja ChatGPT.
00:03:19: Das ist ja schon fast gehört zum täglichen Gebrauch dazu.
00:03:23: Was ist denn der Unterschied zwischen dem klassischen KI und jetzt dem GenAI.
00:03:29: Kannst du das mal ein bisschen erläutern?
00:03:31: Absolut, ja es ist ein wichtiger Unterschied.
00:03:34: und zwar, wenn man sich klassische KI anschaut, also Machine Learning, alles was man da kennt, Predictors, Forecasting, diese ganzen Themen, dann ist die Umsetzung von diesen klassischen KI-Themen immer dieselbe.
00:03:49: Das heißt, man fängt eigentlich mit Daten an.
00:03:51: Man braucht sehr, sehr viele Daten, um ein Modell zu trainieren.
00:03:55: Und dieses Modell ist dann genau auf diesen Anwendungsfall trainiert.
00:03:59: Und das ist ein recht aufwendiger Prozess, ein recht langwieriger Prozess, ist oft auch mit der Datenqualität, kannst du auch scheitern, dass zum Beispiel die Daten nicht benutzbar sind dafür und dass die trainierten Modelle dann nicht gut funktionieren.
00:04:13: Und so war bis Vor fünf Jahren war das eigentlich der Standard.
00:04:19: und dann ist Generative AI herausgekommen, eben mit Large Language Models und das dreht das Ganze ein bisschen um.
00:04:26: Warum?
00:04:27: Diese Modelle sind vortrainiert, also das heißt Open AI zum Beispiel oder Google oder Cloud, wie sie alle heißen.
00:04:35: die investieren sehr, sehr, sehr viel Geld, um mit den Daten, die sie zur Verfügung haben, Modelle vorzutrainieren.
00:04:43: Diese vortrainierten Modelle kann man dann praktisch ... direkt einsetzen.
00:04:47: Das heißt, man muss sie dann nur noch mit Daten füttern und kann sie für verschiedene Anwendungsfälle benutzen.
00:04:52: Und das verkürzt sehr stark die Zeit von Time to Value, also dass man wirklich ein Projekt beginnt und dann verschiedenste Themen, Use Cases umsetzen kann.
00:05:02: Also
00:05:02: eine Effizienzgewinne, Zeitgewinne.
00:05:05: Extremer Effizienzgewinne.
00:05:06: und auch was noch dazu kommt ist und da ist alles, was mit large Language Models in diesem Textbereich zu tun hat, sehr stark.
00:05:16: Klassische KI war sehr stark im strukturierten Datenbereich, also wirklich Daten in Datenbanken, Data Warehouse wo auch immer, Data Lakes.
00:05:27: Und diese large-language-Models fühlen jetzt auch einen Gap, den man bis jetzt immer gehabt hat, das sind die unstrukturierten Daten.
00:05:34: Also alles, was ich in Textform, in PDF-Form irgendwo im Unternehmen habe, das ist mit diesen klassischen KI-Lösungen sehr schwer oder sehr aufwendig verwertbar.
00:05:48: war es sehr schwer, das verwertbar zu machen.
00:05:50: Und jetzt durch Jenny I. wird diese Lücke gefüllt und das ist auch sehr, sehr spannend.
00:05:54: Da ergeben sich unzählige Möglichkeiten jetzt.
00:05:59: KI im Unternehmen einzusetzen und Prozesse zu optimieren.
00:06:03: Du hast ja vorhin auch schon KI-Agenten angesprochen und viele Unternehmen nutzen diese KI-Agenten auch.
00:06:09: Was können denn KI-Agenten bewirken in einem Unternehmen?
00:06:13: Ja, ist ein gutes Stichwort.
00:06:14: Agenten ist genau das Thema, das jetzt immer mehr aufkommt.
00:06:18: Also man kennt, so wie du gesagt hast, ChatGPD, man kennt Gemini.
00:06:23: Das hat immer so einen botartigen... Man stellt eine Frage, der Bot hat Informationen im Hintergrund und kann mir dann Antworten zu diesen Fragen geben und kleine Aufgaben erledigen in irgendeiner Form.
00:06:37: Und jetzt kommt immer mehr das Thema Agents auf.
00:06:40: Das war bis vor kurzem noch sehr theoretisch, aber jetzt wird die Technologie dafür fit, wo es wirklich darum geht, dass man sagt, okay, diese Bots wandeln sich sozusagen in Agenten um.
00:06:53: und was ist ein Charakteristikum von Agenten, dass sie semi-autonomen bzw.
00:06:59: sogar autonom agieren können, dass sie mehrere Quellen nutzen können und dass sie auch untereinander kommunizieren können.
00:07:07: Das heißt, man kann sich das so vorstellen, dass ein Agent für eine bestimmte Aufgabe gebaut ist und der weiß aber, über alle anderen Agenten, die ich im Unternehmen habe, bescheid und kann diese nutzen.
00:07:21: Also das heißt, nehmen wir Marketing als Beispiel her.
00:07:25: Ich sage, ich möchte eine neue Kampagne machen.
00:07:30: Kampagne besteht aus, ich möchte eine Newslettertext produzieren, ich möchte eine Social Media Text produzieren, ich möchte aber auch Bilder produzieren, kurze Videos produzieren und so weiter.
00:07:40: Und das kann man sich so vorstellen, dass jeder Agent eine Teilaufgabe löst, also ein Agent, der kann kurze Videos produzieren, ein anderer Agent ist spezialisiert auf Social Media Texte.
00:07:51: Und dann schicke ich einen Agent los und gebe ihm die Aufgabe, ich möchte drei Banner haben, ich möchte ein kurzes Video.
00:07:59: eine Minute haben und der schickt diese Aufgabe an diese spezialisierten Agents weiter, die produzieren die Ergebnisse und der liefert mir dann alle diese Assets zurück.
00:08:10: Also die können auch untereinander miteinander kooperieren sozusagen.
00:08:13: Genau und da ist jetzt die technische Grundlage mittlerweile dafür da.
00:08:17: und jetzt wird es wirklich wirklich spannend, weil man jetzt nicht mehr von einem einzelnen Anwendungsfall spricht, wo man sagt okay ich habe da Daten und ich möchte diese Informationen meinen Mitarbeitern zur Verfügung stellen, sondern man fängt an, richtige Netze durchs Unternehmen zu planen, zu wirklich zu sagen, okay, so ist der Prozess.
00:08:38: Welche Schritte von diesem Prozess kann ein Agent unterstützen und wie können die miteinander interagieren?
00:08:43: Und das ist sehr, sehr spannend, also da wird sehr viel passieren in Zukunft.
00:08:47: Gilt das für jeden Unternehmensbereich, wo man solche Agenten implementieren kann?
00:08:52: Prinzipiell ja, also sehr stark in dem Bereich, wo man dieses White-Color-Work, was man erkennt, wo wir heute repräsentativ dafür stehen mit unseren weißen Händen.
00:09:04: Genau der Bereich wird da sehr stark davon beeinflusst, also wiederkehrende Aufgaben, Aufgaben, wo ich mit Endkunden in Verbindung trete, wo ich Service für meine Kunden zur Verfügung stellen möchte, zum Beispiel ich habe einen Agent auf meiner Webseite, der der Service-Tickets oder Support-Tickets löst, aber auch in Richtung Sales.
00:09:26: Und auch in Richtung Marketing sehr stark.
00:09:30: Da gibt es durchs ganze Unternehmen, gibt es sehr, sehr viele Anwendungsfälle und schon Ideen, was man da alles umsetzen kann.
00:09:37: Und wir sind da schon mittendrin in der Umsetzung.
00:09:39: Wow, das heißt, man kann so eine Legion von James Bond sozusagen implementieren im eigenen Unternehmen.
00:09:45: Das ist die richtige Analogie eigentlich.
00:09:47: Wir sprechen auch immer von Netzen, von Agenten oder von einer Armee, von Agenten, die man in Zukunft haben wird.
00:09:53: die dann in diesem Netz interagieren und da kommen natürlich auch Herausforderungen auf Unternehmen zu.
00:10:01: Wir vergleichen es oft immer ein bisschen mit der Zeit, wo jeder Excel auf seinem Computer bekommen hat und dann hat jeder seine eigenen Excel-Files gebaut.
00:10:10: Und irgendwann gibt es das typische Excel-File, dass siebzig MB groß ist und dass sich niemand mehr angreifen traut, weil wenn ich irgendwas ändere, dann funktioniert das nicht mehr und keiner weiß eigentlich mehr, wer das gebaut hat.
00:10:22: Da ist die Gefahr auch bei diesen Agentensystemen, dass dieser Wildwuchs entsteht, dass ich nicht mehr nachvollziehen kann, wenn da ein Agent eine Aufgabe losgetreten hat, wie die durchs Netz gegangen ist und warum das Ergebnis so rausgekommen ist, wie es rausgekommen ist.
00:10:40: Und da ist es sehr, sehr wichtig, dass Unternehmen sich jetzt auch schon wirklich auf einer Governance-Ebene Gedanken machen, wie sie das... Planen, wie sie das aufbauen können, wie sie das auch beherrschen können, dieses Netz, das dazukünftig entstehen wird.
00:10:55: Und da helfen wir auch sehr stark.
00:10:56: Also wir haben da so ein Agentic-Plattform-Framework, wo wir das eben auch schon mit Kunden sehr stark in Umsetzung sehen.
00:11:03: Ist das denn eher applizierbar für größere Unternehmen oder auch kleinere oder mittelgroße?
00:11:08: Wie schätzt du dort die Situation ein?
00:11:11: An und für sich würde ich sehen, dass es... Speziell für kleine Unternehmen ist das sehr interessant in sehr spezifischen Fällen.
00:11:20: Warum?
00:11:21: Das ist jetzt meine persönliche Einschätzung.
00:11:22: Ich denke, dass diese Kapabilität, also diese Fähigkeiten, die durch diese EI in diese Unternehmen reinkommen wird, diesen kleinen Unternehmen die Möglichkeit geben wird, viel mehr Aufgaben zu lösen, als sie davor in der Lage waren.
00:11:42: Das heißt, Aufgaben, die vorher fünf Mitarbeiter gebraucht haben, können dann vielleicht drei Mitarbeiter lösen.
00:11:48: Das heißt, ich kann als kleines Unternehmen eigentlich ... überproportional wachsen, ohne dass ich jetzt groß meine Kosten erhöhen muss.
00:11:56: Und das wird hoffentlich auch dazu führen, dass der Markt wieder ein bisschen mehr freier Markt wird.
00:12:02: Viele kleine Unternehmen entstehen werden, die dann auf einmal Marketing machen können, obwohl das vorher nie im Budget war.
00:12:10: Und bei den großen Unternehmen ist das auch ein Riesenthema.
00:12:14: weil ja eigentlich dort sehr, sehr viele Prozesse sind, sehr, sehr viele Prozesse, sehr viele komplexe Strukturen, die auch über das ganze Unternehmen gerechnet dann sehr viele Ineffizienzen haben und wo man vielleicht auch in Zukunft die Mitarbeiter nicht mehr findet.
00:12:32: Wir sprechen immer vom Demografieproblem, Fachkräftemangel und so weiter.
00:12:36: Das ist ja in Europa täglich eigentlich in den Nachrichten und das Thema wird ja nicht besser.
00:12:42: Und da kann KI schon auch mithelfen, dieses Problem zu lösen, dass ich dann Aufgaben, die heute eine Person macht, wo ich in Zukunft niemanden mehr finden werde, dass das vielleicht automatisiert ist oder semiautomatisiert ist, dass ich eben statt drei Personen nur noch eine Person brauche, weil die anderen zwei Personen... werde ich vielleicht unter Umständen gar nicht mehr finden in zehn Jahren.
00:13:04: Das heißt also Effizienzgewinnungen bei größeren Unternehmen und Chancen bei kleineren Unternehmen.
00:13:10: Absolut.
00:13:10: Die mehr Marktanteile dann auch gewinnen können.
00:13:13: Gibt es sonst noch irgendeine Veränderung im Unternehmensmarkt, die du siehst aufgrund dieser Technologie?
00:13:21: Veränderungen sehe ich dahingehend, dass die Adaption von diesen KI-Unwendungen eine irrsinnige Fahrt aufgenommen hat.
00:13:30: Wir haben schon davor gesprochen kurz über klassische KI.
00:13:33: Klassische KI begleitet uns ja schon seit,
00:13:36: ja,
00:13:36: zwanzig Jahren.
00:13:37: Wahrscheinlich die technischen Theorien dahinter gibt es ja schon seit den fünftiger Jahren.
00:13:43: Und da hat eine stetige, langsame Adaption stattgefunden in den Unternehmen.
00:13:51: Und jetzt durch dieses Jenny-Itema ist da so ein Schub reingekommen.
00:13:55: Also wir erleben gerade wirklich, wie Unternehmen nicht nur die ersten Use-Cases jetzt umgesetzt haben, sondern wirklich das größere Denken beginnen, eben in Stichwort Agentic wieder, dass man wirklich sagt, okay, was wäre es?
00:14:12: Das ist ein konkretes Beispiel von einem Unternehmen.
00:14:15: Was wäre, wenn wir in Zukunft gar kein ERP-System mehr haben?
00:14:18: Also kein monolithisches System, das uns einzwängt, das uns Prozesse aufdrückt, an die wir uns halten müssen und wenn wir das anpassen müssen, dann müssen wir Millionen hinlegen, sondern dass man sagt, okay.
00:14:33: Was wäre es, wenn wir über Agents, über ein Netz an Agents, diese Aktivitäten, die wir haben, abdecken können und unser eigenes Agentik-ERB bauen?
00:14:42: Also, da fangen die ersten Unternehmen schon an, die ersten Meilen zu gehen.
00:14:48: Und ich bin da sehr stark davon überzeugt und jetzt nicht, weil ich in einer AI-Company bin, sondern wirklich persönlich.
00:14:57: dass sich das sehr, sehr viel verändern wird in sehr, sehr schneller Zeit.
00:15:00: Und die Unternehmen, die da zu sehr warten und da zu wenig reingehen, die werden da wirklich Probleme bekommen.
00:15:11: Warum?
00:15:12: Weil das ja auch mit einer Lernkurve im Unternehmen einhergeht.
00:15:15: Also es ist ja nicht so, dass ich EI oder KI einfach kaufe und in mein Unternehmen reinstecke und dann haben wir KI, sondern das ist ja auch ein Wandel, im Unternehmen von der Organisation her, von dem Wissen, von dem Know-how, das ich brauche, von den Mitarbeitern, die ich brauche, von den Prozessen, die sich dann auch dadurch ändern müssen.
00:15:37: Und wenn ich da nicht dieses Lernen mitgehe, dann kann ich zwar in zehn Jahren vielleicht Karrierenwendungen kaufen, aber das wird jetzt nicht mein Unternehmen transformieren.
00:15:48: Also wichtig, also spannende Umweltsung kommt auf uns zu und wichtig.
00:15:52: immer am Ball zu bleiben, zu lernen, was es für eine neue Technologie gibt, auch die anzuwenden.
00:15:59: Das ist wichtig.
00:16:00: Absolut, ja.
00:16:02: Martin, du bist ja jetzt auch aus Österreich in die Schweiz gekommen.
00:16:06: Mich würde jetzt natürlich mal interessieren, weil du jetzt auch so ein bisschen Vergleichsmöglichkeiten hast.
00:16:11: Wie nimmst du den Wirtschaftsstandort Schweiz wahr?
00:16:14: Was ist denn so deine Eindrücke?
00:16:16: Das ist eine sehr gute Frage.
00:16:18: Ich bin noch nicht so lange in der Schweiz.
00:16:19: Ich bin irrsinnig beeindruckt von der Schweiz und sehr ...
00:16:23: Ich hab auch nichts
00:16:26: anderes.
00:16:28: Ich bin sehr positiv beeindruckt generell.
00:16:31: Wir haben ja schon viele Gespräche über das Thema auch gehabt.
00:16:35: Ich sehe was aus der wirtschaftlichen Sicht her und aus der Business Sicht her sehe ich das in zwei Linzen.
00:16:42: Also die erste Linse ist, da bin ich es irrsinnig beeindruckt und da nehme ich die Schweiz sehr innovativ da.
00:16:48: Also ihr seid ja auch, oder die Schweiz ist ja auch immer... im Innovationsindex immer ganz vorne mit dabei.
00:16:56: Ihr habt sehr viele globale Unternehmen, sehr viele Hidden Champions.
00:17:01: Man hört immer wieder in den Nachrichten beeindruckendes, wie zum Beispiel von der ETH, die ihr eigenes LLM trainiert hat und so weiter und so weiter.
00:17:10: Also dahingehend ist die Schweiz sehr, sehr beeindruckend.
00:17:13: Es gibt aber auch eine andere Seite, und da habe ich noch nicht so ganz verstanden, dass das muss ein bisschen länger hier sein.
00:17:20: Es gibt auch die zweite Seite, die ist sehr zurückhaltend, sehr sicherheitsaffin und sehr fokussiert auf Sicherheit und sehr zurückhaltend bei diesen Themen.
00:17:32: Man könnte es halt auch sagen, es springt sich nicht auf jeden Zug auf, prinzipiell.
00:17:38: Prinzipial okay ist, aber bei manchen Sachen kommt mir schon vor, da wird ein bisschen zu sehr gezögert.
00:17:44: Ich kann da eine Anekdote von mir bringen.
00:17:48: Ich bin einmal eingeladen worden bei einem Unternehmen, das sich im Management Board so ein kleines Training halte.
00:17:56: Eine Stunde, die wollten über KI und wie das funktioniert und wie sie das im Unternehmen einsetzen können, wollten sie hören und freut mich sehr.
00:18:06: Natürlich machen wir.
00:18:08: Und dann zwei Wochen später haben wir uns dann nochmal getroffen, um ein bisschen mehr ins Detail zu gehen, was in dieser Stunde an Inhalten sein soll.
00:18:15: Und dann hat sich herausgestellt, dass die Erwartungshaltung war, dass wir eine Viertelstunde über was kann man damit machen sprechen und wie das funktioniert und eine Dreiviertelstunde über die Risiken und was alles schiefgehen kann.
00:18:27: Und da habe ich mir dann schon gedacht, ja, Risiken und so natürlich, Sicherheit soll man immer mit reinbringen.
00:18:36: Aber wenn ich dann eine dreiviertel Stunde nur darüber rede, was alle schiefgehen könnte, das ist für mich persönlich ein bisschen der falsche Ansatz, weil dann verbasse ich das einfach oder suche einen Vorwand, um es dann halt nicht zu machen.
00:18:49: Manchmal muss man Dinge halt einfach probieren, denke
00:18:51: ich.
00:18:52: Was
00:18:52: denkst du denn, ist denn so auch jetzt mal auf die Stärken zu kommen, du hast ja mal den Standort hier angesprochen, was ist denn so?
00:18:59: die Ursache, dass das so ein... starker Standort ist, weil wir haben ja jetzt andere Länder wie Nigeria, Venezuela, die sehr rohstoffreich sind, aber dann teilweise dann auch hohe Kriminalität.
00:19:10: Was denkst du denn ist in das Geheimnis, wenn du es mal vergleichst?
00:19:14: Das Geheimnis, ich glaube, das sind sehr viele Faktoren, die dazu sprechen.
00:19:18: Erstens, eure natürlich die direkte Demokratie in der Schweiz, die ich sehr schätze und sehr beeindruckend finde.
00:19:25: Direkte Demokratie, meiner Meinung nach, hat auch sehr viel mit Reife zu tun von den Menschen, dass sie ihrer Verantwortung bewusst sind, die sie da haben.
00:19:34: Das Zweite ist natürlich auch die ehesinnige Innovation und der Tatendrang, der da in der Schweiz immer stattfindet.
00:19:42: Du hast es ja schon angesprochen, Rohstoffe sind in der Schweiz rar gesehen.
00:19:46: Aber ich bin immer wieder beeindruckt, wie die Schweiz aus ganz, ganz wenig Rohstoffen sehr, sehr teure Dinge machen kann.
00:19:52: Also eben eine Schweizer Uhr.
00:19:55: Der Materialwert ist wahrscheinlich im Sendbereich, aber wenn die Uhr fertig ist, dann ist da so viel Wert reingeflossen, dass das wirklich in die Zehntausenden geht.
00:20:05: Und das zeichnet die Schweiz schon sehr stark aus, dass man wirklich diesen Value... wirklich sehr stark überlegt und versucht, Value zu bringen, überall versucht, die Besten zu sein, die höchste Qualität zu haben.
00:20:19: Das ist sehr beeindruckend und ich glaube, das ist ja auch einer der Faktoren.
00:20:24: Martin, ich hätte jetzt gerne noch eine persönliche Frage mehr auf dich bezogen.
00:20:29: Gibt es eine bekannte, prominente Persönlichkeit, die du besonders bewunderst und auch warum?
00:20:35: Gern.
00:20:35: Ja, es gibt einige.
00:20:38: Momentan beeindruckt mich sehr der Jordan Peterson, ist ein bisschen eine konträre Persönlichkeit natürlich, was die Politik betrifft.
00:20:46: Aber ich habe von ihm ein Buch gelesen, Twelve Rules for Life.
00:20:50: Und das hat mich sehr, sehr beeindruckt.
00:20:52: Also kann ich jedem nur empfehlen, ist ein sehr, sehr gutes Buch mit vielen Anekdoten, mit sehr viel Grundlagenwissen über Psychologie, über die Entstehung der Menschheit, aber auch, wie das sich im täglichen Leben äußert.
00:21:08: Und das war schon so ein Life-Changing-Book und das hat mich sehr beeindruckt und eben eher als Person.
00:21:16: wie er das Leben sieht und wie er seinen persönlichen Weg aber auch sieht, wie man seinen eigenen persönlichen Weg gehen kann.
00:21:24: Das hat mich sehr beeindruckt, muss ich sagen.
00:21:26: Gab es irgendetwas, was du da besonders hervorheben kannst?
00:21:29: Gern, ja.
00:21:30: Also ich kann jetzt nicht mehr alle zwölf Rules auf, das Buch ist sehr dick, also ich kann jetzt nicht mehr alle auswendig aufzählen, aber eine Regel hat mich schon nachhaltig beeindruckt, ich glaube, das ist Nummer sechs.
00:21:43: wo es darum geht, Sinnvolles zu tun.
00:21:46: Also er beschreibt da den Unterschied zwischen etwas zu tun, das für dich von Vorteil ist oder das von Vorteil ist versus etwas, was sinnvoll ist.
00:21:57: Und das sind zwei verschiedene Dinge.
00:21:59: Ich habe davor immer gedacht, was was von Vorteil ist, sinnvoll ist das selbe, aber er erklärt das sehr gut, dass das zwei unterschiedliche Dinge sind.
00:22:07: Und sobald du anfängst Wie soll ich sagen, alles was du tust oder wie du dein Leben lebst unter diesem Aspekt zu sehen, ist das jetzt sinnvoll.
00:22:19: Kriegst du einen anderen Blick auf die Welt und das klingt jetzt sehr, sehr einfach, aber das wird dann relativ komplex, weil du fängst dir an damit zu schauen, was sich für dich persönlich sinnvoll in deinem kleinen Kreis, kannst da die Aktivitäten oder deine Entscheidungen dementsprechend machen.
00:22:37: Aber dieser Kreis ist ja dann erweitertbar.
00:22:39: Also ich kann ja dann sagen, okay, was ist denn dann sinnvoll für mein Umfeld, mein Ängstes, also für meine Familie?
00:22:44: Was ist dann sinnvoll für meinen erweiterten Freundeskreis?
00:22:48: Was ist sinnvoll für meine Umgebung, für meine Community, in der ich bin?
00:22:51: Was ist sinnvoll in meinem Unternehmen bis hin zu, was ist sinnvoll für mein Land?
00:22:58: Da wird das dann komplexer, aber auch eben sehr, sehr spannend.
00:23:01: Und dann stellt sich diese Lebensfrage vom Sinn des Lebens, wird dann eigentlich immer kleiner, weil desto mehr sinnvollest du tust, desto sinnvoller wird auch dein Leben.
00:23:12: So stellt
00:23:12: es ja auch nicht die Frage dann.
00:23:13: Genau, ja.
00:23:14: Und das war sehr spannend.
00:23:16: Spannende Perspektive.
00:23:17: Deswegen, ich hoffe auch, dass dieses Interview sinnvoll und vonfort frei
00:23:22: ist.
00:23:22: Und als Abschlussfrage würde ich dich gerne noch fragen, Martin, wie wird KI dein Leben?
00:23:28: vollem KI-Thema.
00:23:29: Wie wird KI dein Leben verbessern in zwei Jahren?
00:23:31: Ja, das ist eine sehr gute Frage, weil am Ende des Tages stellen sich alle die Frage, gibt es meinen Job noch, wenn KI fertig ist?
00:23:41: Ich bin jetzt Managing Director, also eben Geschäftsführer von dem Standort in der Schweiz und natürlich bin ich mit meinem Job auch sehr stark betroffen von dieser Automatisierung, die da stattfindet.
00:23:53: Aber ich sehe da immer sehr stark die Möglichkeiten.
00:23:57: Also ich vergleiche sie immer sehr gerne mit den Filmen in Hollywood, also nur um diese Perspektive mal zu geben als der D-D, also als die D-D Animationen aufgekommen ist.
00:24:10: ist ungefähr die gleiche Stimmung gewesen wie jetzt mit KI.
00:24:13: Es hat zum einen geheißen, wow, es werden alle Filme super billig werden und wir können viel mehr und viel schneller Filme produzieren, weil wir brauchen ja keine Set-Bauer mehr, wir brauchen nicht mehr Statisten zu haben und so weiter und so weiter.
00:24:28: Und das war ja auch berechtigt, also so klassische Set-Bauer gibt es kaum noch.
00:24:32: Statisten ist jetzt auch ein rarer Job geworden.
00:24:36: Aber die Filme sind jetzt nicht unbedingt günstiger geworden, sondern die sind eigentlich wieder in Rekorde reingeschlittert.
00:24:45: Warum?
00:24:45: Weil diese drei-D-Animation einfach viel, viel mehr Möglichkeiten gebracht hat.
00:24:50: Und so sehe ich es eben auch mit KI jetzt, wenn man sich das auf seine eigene Person sieht.
00:24:56: Ich werde einfach effizienter, ich kann schneller bessere Entscheidungen treffen, weil ich einen KI-Buddy hab, der mir Recherche für mich machen kann.
00:25:05: der mir Entscheidungen aufbereiten kann, der mir, wenn ich eine Keynote halten muss oder einen Workshop halten muss, mich da auch unterstützen kann.
00:25:15: Also dahingehend sehe ich da sehr, sehr viel Potenzial.
00:25:18: und eben wieder um zurückzukommen zu kleinen Unternehmen.
00:25:21: Da wird jedes kleine Unternehmen, kriegt dann auf einmal Superpowers, die es vorher nicht gehabt
00:25:27: hat.
00:25:27: Martin Bergner, Managing Director Pico Schweiz, hat mir riesig Spaß gemacht, diese Interview mit ihr zu führen.
00:25:34: Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und freue mich natürlich auf viele weitere spannende
00:25:37: Gespräche.
00:25:38: Super, vielen Dank für die Einladung.
00:25:40: Danke, Jakob.
00:25:46: Capricorn Connect.
00:25:48: Mensch, Potential,
00:25:50: Technologie.
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